Probleme lösen – leicht gemacht

Um die Qualität in der Serienproduktion kontinuierlich zu optimieren, setzt man in der Automobilbranche auf den standardisierten Problem-Management-Prozess – kurz PMP. BMW beauftragte Formel D u. a. mit der Suche und Identifikation von Fehlerbildern.

Ein PMP startet mit dem ersten möglichen Soll-Ist-Vergleich und endet mit dem Auslauf des GWK-Zeitraums (Gewährleistung und Kulanz) des jeweiligen Fahrzeugs. Zudem erfolgt jeder PMP grob in drei Schritten – auch Ebenen genannt:
1. Melden, 2. Lenken, 3. Lösen. Zum Melden gehört das Erkennen, Verifizieren und Bewerten eines Problems. Zum Lenken zählen seine Priorisierung sowie das Vereinbaren von Zielen bezüglich Terminen und Inhalten. Und das Lösen reicht von Sofortmaßnahmen bis zu ihrem Wirksamkeitsnachweis.

Klare Arbeitsteilung im Bereich ML-V

Die Meldeebene gliedert sich in drei Meldelinien: Entwicklung, Produktion und Vertrieb/Service. Dabei werden oftmals bestimmte Bereiche der ML-V (Meldelinie-Vertrieb) Arbeit an eine sogenannte „Firma Info“ übertragen. Der Dienstleister kümmert sich um das laufende Auswerten, Anreichern und vollständige Aufbereiten von Daten. Auf dieser Basis können die Mitarbeiter von BMW die jeweiligen Sachverhalte bewerten, ihren Servicebedarf bestimmen sowie sämtliche Anforderungen zur Einsteuerung in den Problem-Management Prozess erfüllen (PMP-Eintrittskarte). So übernimmt Formel D als externe „Firma Info“ die folgenden Aufgaben:

  • Auffälligkeiten-Erkennung
  • Suche und Identifikation neuer Fehlerbilder aus allen zur Verfügung stehenden Datenquellen, insbesondere der GWK-Daten
  • Anreichern identifizierter neuer Fehlerbilder mit allen notwendigen Informationen zur Erfüllung der PMP-Eintrittskarte, z. B. Beschaffen entsprechender Schadteile aus der Handelsorganisation für Analysezwecke, Befragen von Händlern zu einzelnen Fehlern usw.
  • Abgleich mit den Meldelinien aus der Entwicklung sowie der Produktion
  • Aufbereiten von Informationen
  • Aufbereiten von Fehlermeldungen aus den Systemen für den technischen Support
  • Sekundärer Wirksamkeitsnachweis durch Prüfen, ob neue GWK-Fälle nach Einsatz der Serienlösung auftreten

Effiziente und beschleunigte Prozesse

Die beschriebenen Arbeitsinhalte beziehen sich auf alle Fahrzeug-Module sowie Pkw-Produktlinien der Marken BMW und MINI. Ihre Ergebnisse werden vom Formel D-Team durch regelmäßige Reports der Gewährleistungsanträge sowie Informationen von weiteren Sensoren ergänzt und direkt an den zuständigen BMW-Mitarbeiter übergeben. Durch diese Arbeitsteilung ist es den BMW-Mitarbeitern möglich, sich auf wesentliche Gremienaufgaben sowie neue Baureihen und Technologien zu konzentrieren. Zudem beschleunigt das Outsourcing die Prozesse: Alle relevanten neuen Fehlerbilder, die sich weltweit an Fahrzeugen in Kundenhand erkennen lassen, werden zeitnah in den PMP aufgenommen. In der Lösungsphase des Problem-Management-Prozesses erfolgen dann Sofortmaßnahmen bzw. Reparaturen an den bereits verkauften Fahrzeugen sowie Serienmaßnahmen zur Vermeidung des Fehlerbildes an künftig zu produzierenden Automobilen.

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